Mit Mo Asumang & Frank Labitzke (Mo:Lab e. V.)
Wir laden ein, aktiv zu werden, uns auszutauschen, zuzuhören – und ja: zu motzen.
Mitten in Jena entsteht für einen Tag ein ungewöhnlicher Ort für echten und lebendigen Austausch, der allen Bürger:innen der Stadt und der Region offensteht.
In der MotzBude soll und darf alles raus: Frust über Politik und Weltgeschehen, Ärger im Alltag oder das Gefühl, mit einem lokalen Anliegen nicht gehört zu werden. Doch das Besondere ist: Hier sitzt niemand gegenüber, der einfach nur nickt, sondern die geschulten Dialog-Botschafter:innen, die zuhören, nachfragen, nicht verurteilen und echte Gesprächsbereitschaft zeigen.
Wie funktioniert die Aktion “MotzBude”?
Die Menschen checken am Motzbuden-Counter ein und entscheiden – je nach Redebedarf:
- Maximal-Motz: raus mit allem, was belastet
- Motzen & Meckern: mitteres Level, einfach mal loswerden
- Mini-Motz: kleine, aber feine Ärgernisse teilen
- Ich brauche mal nur ein Ohr: für alle, die einfach reden möchten
Die MotzBude wird von Mo Asumang und den Dialogbotschafter:innen moderiert. Die frisch ausgebildeten Dialog-Botschafter:innen setzen ihre neu erlernten Kompetenzen ein: Sie führen versöhnliche Gespräche, tauchen mit den Gästen in deren Welt ein und helfen, auch kontroverse Ansichten zu reflektieren, ohne diese zu verurteilen. Gemeinsam wird ein Raum geschaffen, in dem ehrliche Gespräche möglich sind und neue Denkanstöße entstehen.
Was ist an der Aktion “MotzBude” so besonders?
In einer Zeit, in der oft aneinander vorbeigeredet wird oder Menschen oft nicht offen ihre Meinung sagen, zeigt die MotzBude, dass aktives und geschultes Zuhören einen Unterschied macht. Hier zählt jede Meinung, jede Stimme wird gehört – ohne Angst vor Verurteilung. Durch Zuhören verwandelt sich Frust in Erkenntnis – aus Motzen wird der Wunsch, selbst aktiv zu werden.
Die “MotzBude” ist niederschwelliger und gleichzeitig tiefgründiger Beitrag zur Frage: „Wie kann Demokratie und demokratische Dialogkultur im Alltag erlebbar werden?”