Die kleinen Spitzen des Glücklichseins Eine Show
oder zehn Versuche über die erlebte sexualisierte Gewalt zu sprechen und damit in der linken Szene und im Theater umzugehen
Während ich liebevoll deine Brustwarze küsse, überkommt es mich. Fuck, denke ich. Ich will diesen Sessel haben.
Zwischen WG-Sofa und IKEA-Ausflug, zwischen Körper und Kapital –Thomas Schmale und Lenni Hofer präsentieren mit »Die kleinen Spitzen des Glücklichseins – Eine Show« ein Stück über Intimität, Begehren und die Ambivalenz des modernen Profeminismus.
In einer Mischung aus Theater, Performance und Show erforschen Schmale und Hofer was passiert, wenn Liebe auf Konsumkultur trifft. Zwischen Zärtlichkeit und Zynismus entsteht eine Show, die sich traut, in offene Wunden zu greifen – charmant, schmerzhaft und campy.
Thomas Schmale und Lenni Hofer haben über ein Jahr am Theaterhaus Jena assistiert. In ihrer ersten eigenen Produktion verbinden sich dokumentarische Fragmente mit persönlicher Erfahrung und Fiktion. Die Inszenierung stellt Fragen, ohne einfache Antworten zu liefern: Wie ehrlich ist unser Reden über Nähe, Macht und Emanzipation? Und: Wie sehr sind selbst unsere Gefühle vom Kapitalismus durchzogen?
Mit klarem Blick, Humor und einer großen Lust an Übertreibung feiern Schmale und Hofer die kleinen Spitzen des Glücklichseins – jene feinen Stiche, die sich zeigen, sobald man Nähe zulässt.