Light boxes nach Caspar David Friedrich Ausstellung vom 6. Dezember 2025 bis 8. März 2026
Doch es ist nur ein Schein, denn Masuyamas Arbeiten sind keine Fotografien, sondern kleinteilig am Computer zusammengesetzte Collagen. Aus unzähligen digitalen Fragmenten entstehen detaillierte Zwillinge von Friedrichs Werken, die jedoch weitaus mehr sind, als digitale Kopien. Denn immer wieder schleichen sich Details in die Bilder, die durch die Zeiten wandern und als moderne Fremdkörper in den Landschaften erscheinen. Mal ein Sportboot, mal ein Wanderer in zeitgenössischer Kleidung, mal der Künstler selbst, der mit Fototasche unter dem Arm in die Ferne blickt.
Tritt man nah an die Light boxes heran und konzentriert sich auf einzelne Bildsegmente, offenbaren die Arbeiten außerdem ihren collagenhaften Charakter und ihre handwerklichen Qualitäten. Details mit Unschärfen oder Bäume, die die Art ihrer Rinde wechseln, zeugen von der Hervorbringung der Bilder aus einzelnen Fotofragmenten und bringen zudem Masuyamas Anliegen zum Ausdruck: Aneignung die auf Selbsterfahrung abzielt. In diesem Sinne laden Masuyamas Light boxes after C. D. Friedrich dazu ein, sich selbst durch die Kunst zu entdecken. Sie thematisieren das Verhältnis zwischen Gegenwart und Vergangenheit, fragen nach der Beziehung von Kunst und Realität, nach unserem Blick auf das Äußere und die Gefühlsregungen im Inneren. Sie sind Statement und Nachdenken, Handwerk und Inspiration, vor allem aber Schönheit und Genuss.
Die Ausstellung Der Wanderer – Hiroyuki Masuyama am Romantikerhaus Jena versammelt 18 Light boxes after Caspar David. Darunter nicht nur Der Mönch am Meer No. 2, Die Lebensstufen und Das goße Gehege, sondern auch eine Jena-Version vom Wanderer über dem Nebelmeer, für die Hiroyuki Masuyama extra den Jenzig bestieg.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.