Hierbei werden klassisches Schauspiel, Videosequenzen, Musik und Bilder zu einem Gesamtwerk, in dessen Rahmen sich das Publikum auf die Spuren des unseriösen „Doctors“ begibt. Nach und nach wird es so Zeuge, wie Franz Woyzeck und seine Freundin Marie Zickwolf psychisch an der unzureichend gebildeten Gesellschaft, hilflosen Freunden und unzulänglicher medizinischer Versorgung zerbrechen.
Georg Büchners Dramenfragment liefert hierfür nicht nur die Vorlage, sondern bleibt in seiner Sprachgewalt bestehen. Dabei werden immer wieder Bezüge zwischen den Fragmenttexten aus dem 19. Jahrhundert und der Situation psychisch Erkrankter heute hergestellt. Um dies zu verwirklichen, wurden bei der Erarbeitung des Konzeptes u.a. Studien und wissenschaftliche Artikel zum Thema psychische Erkrankung ausgewertet und in die Inszenierung eingebettet. Ermöglicht wurde dies insbesondere durch den fragmentarischen Charakter des Stückes. Dieser bietet nicht nur inhaltliche, sondern auch inszenatorische Chancen: So werden Szenen in Relationen gesetzt, Figuren reflektiert dargestellt und Teile des Textes wiederholend referiert.