© Denis Pfabe

In 50 Tagen

Vernissage: "mit der Schere geschrieben".

Auf einen Blick

Es lesen Kathrin Bach, Lydia Daher, José F.A. Oliver und Erec Schumacher

Die Literaturgeschichte blickt auf eine lange Traditionslinie von Schriftsteller:innen, die sich zusätzlich zu ihrer literarischen Tätigkeit verschiedenen bildkünstlerischen Formen widmen. Ob als methodische Erweiterung der Recherche, Illustration des fertigen Textes oder Übertragung des poetischen Blicks in eine von der Sprache entbundene Form, ergänzen Fotografien, Zeichnungen und Gemälde die Werke zahlreicher Autor:innen weltweit. Seit dem frühen 20. Jahrhundert ist unter den Doppelbegabten aber vor allem die Papiercollage als alternatives Ausdrucksmittel und Experimentierfeld beliebt – bis heute. Auch zahlreiche Vertreter:innen der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur nutzen das Spiel aus Demontage und Arrangement gefundener Wort- und Bildmaterialien zur Grenzüberschreitung zwischen den Künsten sowie zur Fortführung und Neubestimmung visueller Poesie. Dieses interdisziplinäre Interesse formt aktuell eine überaus produktive, vielfältige und heterogene Szene, die individuell agiert und dennoch kooperierend vernetzt ist.

Mit Katrin Bach, Lydia Daher, Paula Fürstenberg, Stefan Heuer, Denis Pfabe, José F.A. Oliver, Simone Scharbert und Erec Schumacher sind erstmals acht der interessantesten Vertreter:innen aktuell collagierender Autor:innen in einer exemplarischen Gruppenausstellung versammelt.

Kathrin Bach, geboren 1988 in Wiesbaden, studierte Literarisches Schreiben sowie Kulturwissenschaften & Ästhetische Praxis in Hildesheim und ist ausgebildete Buchhändlerin. 2017 erschien ihr Lyrikdebüt „Schwämme“ Verlag parasitenpresse (Köln). 2020 begann sie unter dem Label #kathcut_collagen Text-Bild-Collagen anzufertigen, die in verschiedenen Zeitschriften (z.B. Schliff, 2023) veröffentlicht wurden. Für die Arbeit an ihrem Romanprojekt „Lebensversicherung“ erhielt sie 2021 das Berliner Recherchestipendium für Deutschsprachige Literatur und 2022 das Residenzstipendium für Literatur im Künstlerhaus Lauenburg. Sie lebt als freie Autorin, Lektorin & Leiterin von Lyrik- und Collagenworkshops in Berlin. www.kathrinbach.de
 
Lydia Daher, geboren 1980 in Berlin, ist Lyrikerin und Musikerin und arbeitet allein und gemeinsam mit nationalen und internationalen Künstler:innen auch in den  Bereichen Performance, Hörspiel und bildende Kunst. Ihr Collagenband „Und auch nun, gegenüber dem Ganzen – dies“ erschien bereits 2014 bei Voland & Quist. Die darin gezeigten Collagen wurden in mehreren Einzelausstellungen gezeigt, u.a. in Zusammenarbeit mit dem Literaturhaus Stuttgart, dem ursula blickle lab, dem Kunstverein Augsburg und dem Institut für moderne Kunst Nürnberg. Zuletzt erschienen: „Kleine Satelliten“ (Graphic Poetry, Maro Verlag, 2016) und „Wir hatten Großes vor“ (LP, Trikont, 2017)
 
José F.A. Oliver, andalusischer Herkunft, wurde 1961 in Hausach (Schwarzwald) geboren, wo der Lyriker, Essayist und Übersetzer lebt und arbeitet. Ausgezeichnet u.a. mit dem Adelbert-von-Chamisso-Preis (1997), dem Basler Lyrikpreis (2015) und dem Heinrich-Böll-Preis (2021). Zudem verschiedene Poetik-Dozenturen, u.a. am M.I.T. (Cambridge/USA). Seit Oktober 2022 Präsident des PEN-Zentrums Deutschland. Zuletzt erschien: „wundgewähr“ (Gedichte, Matthes & Seitz, 2018) www.oliverjose.com
 
Erec Schumacher, lebt und arbeitet in Berlin als Autor, bildender Künstler, Verleger des etcetera press berlin-Verlags, Herausgeber, Veranstalter und Aktivist. Seine literarischen Arbeiten erschienen in zahlreichen Zeitschriften und Anthologien (u.a. Jahrbuch der Lyrik, Versnetze, außerdem). Von 2020 bis 2023 veröffentlichte er 24 Chapbooks mit unterschiedlichen Verfahren visueller und konzeptioneller Lyrik und Kurzprosa. Zuletzt erschien sein Lyrikband „survival im blattwerk“ beim Black Ink Verlag (2022). Er ist u.a. engagiert in der Berliner Koalition der Freien Szene, im Vorstand des Künstler:innen-Netzwerks KOOK, Gründungsmitglied des NFLB e.V. und des PEN Berlin. 2022 erhielt er ein Recherchestipendium des Berliner Senats und 2023 ein Residenzstipendium des Künstlerhauses Lauenburg. Das Experimentieren mit verschiedenen analogen und digitalen Collagentechniken bildet einen Schwerpunkt seiner künstlerischen Arbeiten. www.erecschumacher.com

Einführung und Moderation: Mario Osterland. Eintritt: frei! Einlass: 18:45 Uhr

Eine Veranstaltung des Lese-Zeichen e.V. mit freundlicher Unterstützung der Villa Roenthal Jena, gefördert von der Thüringer Kulturstiftung.


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Villa Rosenthal Jena
Mälzerstraße 11
07745 Jena
Deutschland

Tel.: +49 (0) 3641 49-8270
E-Mail:
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Veranstalter

Lese-Zeichen e.V.
Fischergasse 2
07743 Jena

Tel.: +49 (0) 3641-2713510
E-Mail:
Webseite: www.lesezeichen-ev.de

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